Switch SCSH32

SCSH32

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Projektinfos

SCSH32

Das Stair Case Study House 32 (SCSH) SWITCH erschließt den Spitzboden eines idyllisch in Ortsrandlage gelegenen Einfamilienhauses aus den frühen 2000ern in Radbruch bei Lüneburg.

Bisher führte eine Leitertreppe als störendes Hindernis mitten im Flur des Obergeschosses in die Mitte des Spitzbodens. Die Rahmenbedingungen und Zwangspunkte stellten allerdings überdurchschnittlich hohe Anforderungen an Entwurf und Positionierung einer neuen Treppe. Die vorhandene Deckenöffnung konnte nicht weiter zur Erschließung genutzt werden, da die bestehenden Türen zum Flur keine wie auch immer geformte Treppe in Flurmitte zuließen. Neben sechs (!) Türen zu Kinderzimmern, Schlafzimmer, Bad und Abstellraum schränkt darüberhinaus eine Flurerweiterung zu einem Dachflächenfenster die Möglichkeiten einer neuen Treppe noch weiter ein.

Doch genau diese Fläche der Flurerweiterung neben dem Austritt der Bestandstreppe erwies sich als besonders geeignet für die neue Treppe. Der Hauptflur bleibt unverstellt erhalten und die neue Treppe ist eingepasst zwischen Treppenbrüstung und Abstellraum, dessen Leichtbauwand teilweise versetzt wurde. Der gefangene Raum hinter der Treppe bleibt jedoch über einige Stufen aus dem Treppenhaus heraus erschlossen und dient als Rückzugs- und Leseraum. Hierzu lässt sich einfach die rückwärtige Wange als Tür bis zum Geländer der Bestandstreppe aufklappen. Die Treppenhauswange wird zur Tür und gleichzeitig zur Absturzsicherung über dem Bestandsgeländer.

Das neue Treppenhaus fungiert somit als Weiche bzw. SWITCH auf dem Weg zum Spitzboden oder zur Lesegalerie.

Basierend auf dem Raumkonzept der 1m2 Treppe von SCSH02 bewegt man sich auf einer weiterentwickelten Wendeltreppe, deren „imaginäre Spindel“ diagonal im Raum platziert ist. Anstelle der Spindel sind die Stufen an einer dreieckigen Wange befestigt, die dreidimensional im Raum verdreht ist. Auf diese Weise wird das maximale Volumen des Treppenraumes zur Erschließung genutzt und es entstehen keinerlei Resträume. Zusätzlich ist unter der ersten Podeststufe noch eine großzügige Schublade eingepasst ist. Die exakt in die Treppengeometrie eingepasste Tür als Kindersicherung hält so lange als nötig den Nachwuchs außen vor.

Die neue Deckenöffnung für die Treppe konnte ohne statische Eingriffe exakt zwischen die Bestandsbalken integriert werden. Die Erschließung des Spitzbodens wird verbessert, da sie sich nicht mehr mittig im Raum befindet, sondern seitlich der Dachneigung folgt. Die Bestandsöffnung über dem Flur wurde reversibel geschlossen und mit beleuchteten runden Fenstern ausgestattet. Die Innenflächen der Treppe kamen in einem intensiven Pink zur Ausführung, das durch die runden Sichtöffnungen in Wangen und Luken dezent nach außen schimmert.

Die Treppe wurde von der Tischlerei Suhm komplett in beschichteten Multiplexplatten ausgeführt.

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